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Was tun bei Scheidenpilz

Eine Pilzinfektion der Scheide ist leider keine Seltenheit: Zwischen 75 und 90 Prozent aller Frauen sind zumindest einmal in ihrem Leben von einem Scheidenpilz betroffen. Die medizinisch auch Vaginalmykose oder Vulvovaginalcandidose genannte Erkrankung der Scheide ist damit die zweithäufigste Vaginalinfektion. Noch häufiger ist nur die Bakterielle Vaginose ursächlich für Scheideninfektionen verantwortlich.

Pilzinfektion der Scheide, Vaginalmykose, Vulvovaginalcandidose - © Canva

Scheidenpilz ist die zweithäufigste Vaginalinfektion – © Canva

Was genau ist ein Scheidenpilz?

Ist die Scheidenflora geschwächt und hat nicht genügend Milchsäurebakterien, um eindringende Erreger zu bekämpfen, so kann es zu einem Scheidenpilz kommen. Man spricht von einem Scheidenpilz, wenn die Vagina krankhaft von Pilzen besiedelt ist. Fünf bis zehn Prozent aller Frauen sind chronisch von Scheidenpilz betroffen – davon spricht man, wenn ein Scheidenpilz mindestens vier Mal in einem Jahr auftaucht.

Was ist für den Scheidenpilz verantwortlich?

Durch ein Ungleichgewicht der Scheidenflora können Pilzerreger in der Vagina überhand nehmen. Verantwortlich für Scheidenpilz ist in den allermeisten Fällen der Hefepilz Candida albicans. Bis zu 90 Prozent aller vaginalen Pilzerkrankungen werden durch ihn ausgelöst. Hefepilze kommen dabei auf der Haut oder Schleimhaut (zum Beispiel im Mund oder im Verdauungstrakt) von uns Menschen häufig vor, ohne dabei zwangsläufig Probleme verursachen zu müssen. Eine intakte Scheidenflora schützt die Vagina davor, dass sich Pilze dort ungehindert ausbreiten können. Ist das saure Milieu der Scheide gestört, so kann es zu einer Pilzinfektion kommen.

Diagnose: An welchen Symptomen man den Scheidenpilz erkennt

Bei einem Scheidenpilz treten zumeist sehr typische Symptome auf. Frauen, die bereits von einer solchen Scheideninfektion betroffen waren, greifen bei Auftreten dieser Symptome häufig zur Selbstmedikation.

Wann sollten Sie Ihre Symptome von einem Facharzt abklären lassen?

Denn dahinter könnte möglicherweise auch eine andere behandlungsbedürftige Erkrankung oder eine zusätzliche Infektion der Scheide mit Bakterien stecken.

In der Diagnose stehen dem Arzt mikrobiologische Untersuchungen des Scheidensekrets zur Verfügung, um einen Pilz eindeutig zu erkennen. Doch schon die sehr charakteristischen Symptome eines Scheidenpilz können einen wichtigen Faktor in der Beurteilung spielen. Dazu gehören:

Ausfluss Der verstärkte Ausfluss bei einem Scheidenpilz ist typischerweise weiß und bröckelig. Handelt es sich um eine Infektion mit Pilzen, so ist der Ausfluss geruchlos.
Schwellung Die Schamlippen können bei einer Pilzinfektion der Scheide etwas angeschwollen sein.
Schmerzen Wundsein oder Hauteinrisse im Bereich des Scheideneingangs können zu Schmerzen führen. Auch beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen können Schmerzen auftreten.
Rötung Typischerweise ist eine Rötung im Bereich der Schamlippen bei Scheidenpilzen zu beobachten.
Juckreiz Ein sehr charakteristisches Zeichen für Vaginalpilz ist das Jucken im Intimbereich.

Was begünstigt die Entstehung eines Scheidenpilzes?

Eine gesunde Scheidenflora ist der wichtigste Schutz vor einem Scheidenpilz. Doch es gibt viele Faktoren, die sich ungünstig auf das Gleichgewicht des Scheidenmilieus auswirken und damit das Entstehen eines Scheidepilzes begünstigen können. Dazu gehören unter anderem:

Wie wird der Scheidenpilz behandelt?

Die Behandlung des Scheidenpilzes erfolgt zumeist auf zwei Ebenen mittels Vaginaltabletten zum Einführen und der äußeren Behandlung der Scheide mit bestimmten Salben. Hierfür stehen zahlreiche Produkte zur Verfügung.

Bei den Wirkstoffen in den lokal einzuführenden Präparaten handelt es sich zumeist um Imidazole, Nystatin, Ciclopiroxolamin oder Amphotericin B. Je nach Produkt, Wirkstoff und Menge an Inhaltsstoff kann die vaginale Behandlung einen, drei oder sechs Tage in Anspruch nehmen. Zur äußeren Anwendung sollten hefewirksame antimykotische Salben zum Einsatz kommen.

In seltenen schweren oder in wiederkehrenden, chronischen Fällen des Scheidenpilzes kann vom Arzt eine orale Behandlung mit Fluconazol oder Itraconazol verschrieben werden.

Im Anschluss an die Pilzbehandlung sollte mit Milchsäurebakterien die Scheidenflora unterstützt werden. Auch die orale Einnahme von Laktobazillen in bestimmten Probiotika kann hier eine geeignete Maßnahme sein.

In manchen Fällen kann es wichtig sein, dass sich auch der Partner mit behandeln lässt. Sprechen Sie hierfür bitte mit Ihrem Gynäkologen.

Einem Scheidenpilz vorbeugen

Um einem Scheinpilz vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine ausgeglichene Balance der Scheidenflora zu achten. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten bzw. einige Tipps, was Sie besser vermeiden sollten. Eine ausführliche Auflistung dazu finden Sie hier.

Quellen

Candidose – Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft und des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (24.06.2019)

Packungsgrößen

Symbiofem®protect Schutztampon: 8 Stk.

 

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